Donnerstag, 11. April 2013

Végétalienne en France

"Nous sommes végétaliens."

"Oh, les végétariens!" 

"Non, les végétaLLLiens. Pas de viande, d'œufs, de lait, de beurre, de fromage, ..." 

"Pas de fromage?" 

"Oui, pas de fromage!" 

"Ensuite, vous ne serez pas heureux en France."

 


"Ich will weg. Auf gar keinen Fall 6 Wochen Deutschland. Ich will Laufen und Menschen treffen. Vielleicht London oder Warschau oder ..." Mehr Planung war für meine Semesterferien nicht vorhanden. Es gab keine Wohin, kein MitWem und kein Wie. Doch wie es der Zufall so will, finden sich immer irgendwie die richtigen verrückten Leute. Und so wurde spontan und ungeplant entscheiden 4 Wochen nach Nordfrankreich zu fahren und mit dem Rucksack auf dem Rücken sich per Fuß, Anhalter o.a. bis nach Paris durchzuschlagen. Welch wunderbarer Idee, welch unvollständig perfekte Planung und welch gradiose Reise!

Nun soll es aber nicht um die Reise an sich gehen sondern um ESSEN:
Franzosen haben es noch nicht so raus mit dem Vegan-sein (végetalienne) und scheinen auch oft das Wort selbst noch nicht einmal zu kennen, ob im Englischen oder in ihrer eigenen wunderbaren Sprache. So ist in den Supermärkten das Angebot, verglichen mit Deutschland sehr zurückhaltend und die Preise enorm. Dennoch waren meine vielen wunderbaren Hosts (Couchsurfing) immer bereit mit/für uns vegan zu kochen oder uns ihre Küche zu überlassen und verständislos zu schaun, wie man sich das nur antuen kann,  ein Leben "sans fromage!" (ohne Käse).
Doch Käse war nicht die einziege Versuchen. Überall lauerten Boulangerien mit duftenden Croissants, Chocolaterien und Crêperien:

An unserem zweiten Tag im wunderschönen Paris, wir hatten bereits die Norte Dame, den wunderschönsten Buchladen "Shakespeare&Companie" (ich hatte zuvor Hemingways "Paris - ein Fest fürs Leben" gelesen) und das Pantheon besichtigt, kamen wir im McDonalds (ja, McDonalds - Schande über mein Veganer-Haupt, aber ich brauchte dringent Internet) mit einem zum Arbeiten vor seiner Familie geflüchteten Franzosen ins Gespräch über (welch Überraschung) Veganismus. Nicht, dass wir dieses Thema den Menschen immer aufgedrängt hätte, scheinbar ist es eines der Lieblingsthemen der Franzosen und so mussten wir uns immer wieder erklären und diskutieren. Nachdem wir ihm u.a. von der Tatsache erzählte hatten, immer wieder auf verführerische Crêpestände in Paris zu treffen, erzählte er uns überschwänglich, dass es kein Problem sei vegane Crêpes zu finden. Wir sollten einfach nur in die Rue Mouffetard laufen und nachfragen, die haben GANZ SICHER welche ohne Ei und Milch. Also das nach Frittierfett stinkende McDonalds schnell verlassen und voller Vorfreude gradezu in die Rue Mouffetard gerannt. Das ganz sicher war nur nicht ganz so sicher und die netten Crêper/Crêpesmacher/Crêpeisten sahen uns nur unglaubwürdig an und stammelten "No, that's not possible!" Nach 4 Versuchen und mit unendlichen Appetit auf Süßes, hatten wir schon die Idee zum McDonalds zurückzukehren und dem gesprächigen Franzosen GANZ SICHER einen Grund zu geben, aus dem McDonalds zurück zu seiner Familie zu fliehen. Welch Glück für ihn , dass in diesem Moment "Vegan Folie's" vor uns auf scheinbar magische Art und Weise erschien. Es war ein Fest fürs Veganerherz! Einfach unglaubliche! Mhhh! An dieser Stelle: Danke "Vegan Folie's" für deine unglaublich schokoladig perfekten Brownies.

Fazit: Frankreich ist kein besonders veganes Land, doch alle Menschen, die wir getroffen haben, waren zwar ein wenig skeptisch, aber offen und interessiert. Wenn man sich vorher damit auseinandersetzt, wo es vegane Cafés, Restaurants usw. gibt (was wir dummerweise nicht getan haben) kann man sicher viel wunderbares und leckeres finden und wenn nicht: Es ist auch möglich 4 wochen von Baguettes mit Spekulatiuscreme, Bananen und Gemüsedosen zu leben - umso größer ist die Freude einen veganen Schokobrownie in den Händen zu halten.




 Pünktchenpie

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